Albläufer
15.09.2024
Die einmalige Landschaft des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen
Am vergangenen Sonntag trafen sich 18 Wanderfreundinnen und -freunde mit Siegfried, unserem „TrÜP-Guide“, um uns von ihm in das Sperrgebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen führen zu lassen.
Nach den notwendigen Sicherheitshinweisen und einer Einführung zum UNESCO-Biospärengebiet Schwäbische Alb machten wir uns – über verschiedene Zwischenstationen mit Informationen über die militärische Geschichte des Truppenübungsplatzes – auf nach Gruorn, dem Bauerndorf, das wegen der Erweiterung des Truppenübungsplatzes im Jahr 1939 geräumt wurde.
Heute sind nur einige Grundmauern, das ehemalige Schulhaus und die Stephanuskirche erhalten, die wir auch besichtigten. Bei dieser Gelegenheit gab uns unser Guide auch einen Überblick über die Geschichte Gruorns von der ersten Erwähnung des Dorfes über seine Zwangsräumung bis hin zur Gegenwart.
Von Gruorn aus setzten wir unsere Wanderung mit der eigentlichen Tour ins Sperrgebiet fort, in dem sich nach wie vor Munitionsreste und sonstige Rüstungsaltlasten befinden. Wieder gab es einige Zwischenstationen mit Erläuterungen nicht nur über militärische Einrichtungen, sondern auch zu Landschaft, Schafzucht und Langzeitmonitoring von Klima- und anderen Daten.
Schließlich erreichten wir auf dem Reisach den Platz, an dem Pioniere ihre Sprengstoffausbildung erhalten haben. Hier machten wir eine längere Pause, in der wir von unserem TrÜP-Guide Siegfried auch anhand von Luftbildern ausführlich über das Münsinger Hardt, den Truppenübungsplatz und seine Geschichte informiert wurden.
Auch auf dem Rückweg brillierte er mit seinem umfangreichen Wissen und einer Fülle an Geschichten aus der Geschichte des Truppenübungsplatzes und seiner Umgebung. So erfuhren wir nicht nur, warum eine Felswand am Hang im Wald angelegt wurde, wie, wo und warum sich Panzer teilweise eingraben, sondern erhielten auch Randinformationen, beispielsweise über den Unterschied zwischen Feuerlöschern und Fernmeldern, wie ein auf Schafshöhe abgefressener Waldrand aussieht, warum es dort nicht nur Schafe, sondern auch Esel gibt, aber keine dreibeinigen Schafe, wohl aber Schäfer mit einem Arm.
So trennten wir uns nach einer sehr informativen und unterhaltsamen Tour in Gruorn von unserem TrÜP-Guide, um im ehemaligen Schulhaus Kaffee oder andere Getränke zu uns zu nehmen und das Museum zu besichtigen. Schließlich machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz und nach Dußlingen, wo wir den schönen Tag im Dolce Vita ausklingen ließen.
DB